Pressure

Der in Trinidad geborene Filmemacher Horace Ové (1936–2023) war 1975 der erste schwarze Regisseur, der im Vereinigten Königreich einen Langfilm drehte. Mit Förderung vom BFI inszenierte er PRESSURE im neo­realistischen Stil im West-Londoner Stadtviertel Ladbroke Grove. Die Handlung folgt dem in ­London geborenen 16-jährigen Tony (Herbert Norville), der versucht, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Als Schulabsolvent auf Arbeitssuche sieht er sich mit den konservativen Lebensentwürfen seiner religiösen Eltern aus Trinidad, der politischen Black Power-Ideologie seines Bruders und rassistischen Vorurteilen in der britischen Gesellschaft konfrontiert. Daran verdeutlicht Ové auf eindrucksvolle Weise das Dilemma der Kinder der sogenannten „Wind­rush-Generation“, die zwischen der mangelnden Akzeptanz in ihrem Heimatland und den Wunschvorstellungen ihrer Eltern von einer karibischen Heimat nach Identifikationsmöglichkeiten suchten. Deutschlandpremiere der 4K-Restaurierung des BFI National Archive und der Film Foundation.